Rissbildung
Es kommt immer wieder mal vor, dass sich in den Holzelementen unserer Spielgerüste Risse bilden oder Äste an der Oberfläche deutlich sichtbar werden. Beide Erscheinungen sind für die Statik und Stabilität ungefährlich. Holz "lebt" und "arbeitet" noch, wenn es längst tot ist und zu verschiedenen Produkten verarbeitet wurde. Eine Rissbildung ist deshalb ein völlig normalerVorgang. Als Material aus der Natur unterliegt Holz zahlreichen äußeren Einflüssen. Sobald es eingeschlagen wurde, beginnen seine Kennwerte zu schwanken, je nachdem, welchen Umweltbedingungen es ab diesem Zeitpunkt ausgesetzt ist.
In diesem Beitrag klären wir Sie darüber auf, wie Risse im Holz entstehen, ob sie Einfluss auf die Sicherheit unserer Spielgeräte haben und wie Sie sie ausbessern können (sofern gewünscht). Am Ende finden Sie Informationen zu Astlöchern, die besonders bei Nadelhölzern gehäuft auftreten.
Ursachen für Risse im Holz
Für die Rissbildung an den Hölzern unserer Spielgerüste sind mehrere Faktoren verantwortlich. Bei Rundhölzern zum Beispiel können Risse durch starke Sonneneinstrahlung entstehen. Das liegt daran, dass sich die so genannte Markröhre im Zentrum bei Wärme bzw. bei Hitze ausdehnt. Ein anderer Grund ist in einer unregelmäßigen Struktur des Werkstoffes zu suchen.
Auf der anderen Seite sind Veränderungen der Luftfeuchtigkeit beim Transport, bei der Lagerung und während der Weiterverarbeitung für Risse verantwortlich. Mehr oder weniger Feuchtigkeit führt zu Veränderungen des Volumens. Wird Wasser aufgenommen, dehnt sich das Holz aus. Nimmt die Feuchtigkeit ab, zieht es sich wieder zusammen. Diese Volumenänderungen passieren immer gleichzeitig und laufen dreidimensional ab, allerdings unterschiedlich intensiv. Mit etwa 10 % am stärksten arbeitet Holz in Richtung seiner Jahresringe, mit rund 5 % von der Mitte nach außen. Am schwächsten ist die Längenausdehnung in seiner Faserrichtung. Hier beträgt die Änderung lediglich 2 %. Als Folge dieser unterschiedlichen Werte entstehen schließlich Risse in den Holzelementen, ein Effekt, der sich auch durch eine besonders sorgfältige Auswahl und Verarbeitung des Rohmaterials nicht verhindern lässt.
Man muss in diesem Zusammenhang auch wissen, dass Holz stets versucht, sich an die Feuchtigkeit der Umgebung anzupassen. An heißen Tagen im Sommer sinkt die Feuchte im Holz so lange, bis sich eine Balance zum äußeren Feuchtegehalt einstellt. Dadurch kommt es zu einem räumlichen Verlust, den das Holz durch Zusammenziehen und Schwinden auszugleichen versucht.
Wie oben beschrieben, verläuft der Schwund in der Länge nur gering, im Durchmesser bzw. in der Dicke doppelt und im Umfang viermal so viel. Es ist praktisch so, als wenn in jeder Richtung jemand mit unterschiedlicher Kraft an dem Holzelement herumzerrt. Durch die unterschiedlichen Schwundgrade entstehen unregelmäßige Spannungszonen, die bei einer extremen Abnahme der Feuchtigkeit die Festigkeit übersteigen und am Ende zu einer Rissbildung führen.
Übrigens: Wenn es nach langen und heißen Sommern in den Herbst und Winter übergeht, steigt die Luftfeuchtigkeit und führt zu einer Ausdehnung des Holzes. Dadurch verkleinern sich vorhandene Risse wieder. Kleine Oberflächenrisse schließen sich sogar, wenn sie von Niederschlägen getroffen werden.
Haben Risse negative Auswirkungen auf unsere Spielgerüste?
Diese Frage können wir getrost mit "Nein" beantworten. Sämtliche Rissbildungen und Veränderungen der Form und der Maße, die durch Trocknungseinflüsse und Temperaturschwankungen entstehen, verändern die funktionalen Eigenschaften der Holzelemente für unsere Spielgerüste so gut wie gar nicht. Nach der DIN-Norm 4074 sind solche Trockenrisse durchaus zulässig, da sie die Statik und Tragfähigkeit nicht negativ beeinflussen. Die Tiefe, Breite und Länge der Risse unterliegen laut Norm keinen Beschränkungen. Ebenso zulässig und unbedenklich sind leichte Krümmungen und Verdrehungen.
Falls Sie also nach einiger Zeit Risse in einem Spielgerüst von Gartenpirat finden, müssen Sie sich keine Sorgen um die Sicherheit Ihrer spielenden Kinder machen. Wir erfüllen sämtliche zuständigen DIN-Normen und andere Vorschriften und prüfen alle Holzelemente und Aufbaumaterialien sorgfältig, bevor wir einen Bausatz ausliefern.
Trockenrissbildung bei Rundhölzern
Bei Rundhölzern, wie sie für Pfähle oder Palisaden genutzt werden, sind Trockenrisse sowohl holzanatomisch als auch produktionsbedingt gar nicht zu vermeiden. Einzelne Risse reichen dabei bis ins Mark des Holzelements. Sie beeinträchtigen aber weder die Stabilität, noch die Haltbarkeit.
Was Spielgeräte für Kinder betrifft, schrieb eine frühere Fassung der DIN-Norm 7926 für die Kettengliederöffnungen von Schaukelabhängungen vor, dass Risse nicht breiter als maximal 8 mm sein durften. In der neuen DIN EN 1176 sind allerdings witterungsbedingte Trockenrisse unabhängig vonihrer Breite als ungefährlich eingestuft, da ein Hängenbleiben mit den Fingern nahezu ausgeschlossen werden kann. Sollten in Ausnahmefällen extrem weite Risse auftreten, können diese mit einem Hobel entgratet, also praktisch "entschärft" werden.
Trockenrisse bei Balken und Kanthölzern
Bei diesen Holzelementen ist die Rissbildung von der jeweiligen Einschnittart abhängig. Einstielige Kanthölzer weisen eher große, radiale Risse auf als Halbhölzer. Am geringsten fallen sie aus, wenn sie vierstielig eingeschnitten werden. Konkret bedeutet dies, dass die Risse umso tiefer, breiter und größer werden, je größer der Querschnitt des jeweiligen Balkens oder Kantholzes ist. Mit der passenden Wahl der Einschnittart lassen sich also die Abmessungen der Risse begrenzen. Bei großen Querschnitten wird deshalb eine Verleimung zu Duo- oder Triobalken empfohlen.
So können Sie Risse im Holz füllen
Auch wenn es aus Statik- und Stabilitätsgründen nicht notwendig ist, Risse in unseren Spielgeräten aufzufüllen, können Sie dies selbstverständlich - vielleicht aus ästhetischen Gründen - tun. Dafür gibt es verschiedene Methoden, die von der Tiefe und den Abmessungen der Risse abhängig sind.
Die einfachste Variante ist das Auffüllen mit Holzkitt, den Sie in jedem Baumarkt erhalten. Damit das "Flickwerk" später nicht auffällt, sollten Sie den Farbton wählen, den auch das Holz aufweist. Vor dem Einbringen muss jeder Riss mit einem Handbesen oder einem feuchten Tuch gründlich gereinigt werden. Es sollten keine Rückstände übrig bleiben, sonst könnte es Probleme mit der Haftung des Kitts geben.
Anschließend wird der Holzkitt so gründlich eingefüllt, dass er am Ende überläuft. Streichen Sie ihn nun mit einem Spachtel glatt und warten Sie, bis er vollständig getrocknet ist. Das dauert in der Regel acht bis zwölf Stunden. Danach können Sie überschüssiges Material einfach mit Sandpapier abschleifen und die Stelle mit einem Tuch nachpolieren.
Eine kostengünstigere Alternative ist die Verwendung von gewöhnlichem Holzleim und Sägemehl, wobei Sie darauf achten sollten, dass das Sägemehl dem Farbton des zu bearbeitenden Holzelements nahe kommt. Im ersten Schritt füllen Sie dann ausreichend Leim in den Riss. Im zweiten Schritt geben Sie darauf das Sägemehl, bis sich eine ausreichend dicke Schicht gebildet hat. Sobald der Leim getrocknet ist, können Sie das restliche Sägemehl einfach abfegen. Im letzten Schritt greifen Sie wieder zu Sandpapier und schleifen die Stelle glatt.
Bei besonders tiefen Rissen bietet sich das Auffüllen mit Epoxidharz an. Das zähflüssige Harz lässt sich nach Belieben einfärben und so an den Holzfarbton anpassen. Vor dem Gießen ist jeder Riss abzuschleifen und ebenfalls gründlich von Staub und Schmutz zu reinigen. Wenn Sie es ganz perfekt machen wollen, kleben Sie die Rissränder ab, damit das Harz nicht auf andere Holzpartien fließen kann. Anschließend warten Sie, bis das Epoxidharz vollständig ausgehärtet ist. Angaben des Herstellers dazu finden Sie auf der Packung. Am Schluss schleifen sie gründlich nach und versiegeln die Stelle eventuell mit einem Klarlack.
Astlöcher im Holz
Gerade bei Nadelhölzern fallen nach dem Zuschnitt die vielen Astlöcher an der Oberfläche auf und sorgen für ein charakteristisches, abwechsungsreiches Erscheinungsbild. Ihre Zahl und Größe hängt ab von der jeweiligen Holzart, ihrer Herkunft und ihren Wachstumsbedingungen. Bei der Fertigung kann es zu Ausrissen in den Astbereichen oder zu komplett ausgeschlagenen Kantenästen kommen. Dies lässt sich in der Regel nicht vermeiden. Falls wir werksseitig Astlöcher in den Hölzern feststellen, bessern wir diese vor der Lieferung aus.
Bei den Holzelementen, die Gartenpirat für Spielgerüste verwendet, stellen sie in puncto Stabilität, Haltbarkeit und Sicherheit kein Problem dar. Allerdings sollten sich große Äste nicht in der Mitte von tragenden Balken und Kanthölzern befinden. Sie können sich jedoch darauf verlassen, dass wir bei der Produktion auf solche Merkmale achten und entsprechende Hölzer aussortieren.
Äste können an älteren Geräten und nach längeren Trockenperioden gelegentlich ausfallen. Sollten Sie an dem Spielgerüst Ihrer Kinder Astlöcher im Holz ausfindig machen, können Sie dies ein ähnlicher Weise reparieren, wie in den Abschnitten über die Ausbesserung von Rissen beschrieben. Sie stellen weder eine Qualitätsminderung dar, noch sind Sie ein Grund zur Beanstandung.
Sie haben noch Fragen?
Wenn Sie mehr Details zum Thema Holz und seinen vielfältgen Eigenschaften erfahren möchten, helfen Ihnen die weiteren Beiträge auf unserer Webseite und die Artikel im Blogbereich. Sie können aber auch direkt Kontakt mit uns aufnehmen und sich von unseren Experten ausführlich beraten lassen. Wir stehen Ihnen gerne Rede und Antwort, denn wir sind der Überzeugung, dass nur ein ausgezeichneter Service - zusammen mit ausgezeichneten Produkten - zu der ausgelassenen Spielfreude führt, die Sie und Ihre Kinder sich verdient haben. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!